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Erzieherische Funktion

Die Erziehung ist die dritte Aufgabe, die ausdrücklich den Königlichen Jagdrevieren vom verstorbenen König Baudouin aufgetragen wurde.

Präsentation

Die pädagogische Rolle umfasst:

  • weidmännischen Abschnitt, der einer „praktischen Jagdschule“ gleichkommt;
  • einen spezifischen soziopädagogischen Abschnitt für die Schaffung einer Aufnahmestruktur für die Öffentlichkeit im Hinblick auf die aktive Wildbeobachtung und die Entwicklung von Lösungsansätzen im Rahmen der täglichen Verwaltung.

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Der eigentliche soziopädagogische abschnitt

Der Hertogenwald und Saint-Hubert-Freyer locken wegen seiner Nähe zum Naturpark des Hohen Venns bzw. der Nähe zur typischen Jagdstadt Saint-Hubert zunehmend Besucher an, die in diese fast mythischen Gebiete, die zudem noch die Aura des Titels „Kronjadgebiete“ ausstrahlen, eintauchen möchten.

Da es sich zugleich um die Wahrung der Ruhe für das Hochwild – ein vorrangiges Bedürfnis des Wildes – sowie um die Erfüllung der übrigen Funktionen des Forstes handelt, erscheinen Formeln notwendig, die diese Erwartungen erfüllen, von vornherein jedoch unvereinbar sind.

Die Auflagen mögen dem Wanderer, der zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten alleine auf weiter Flur zu sein scheint, übertrieben erscheinen. Nichtsdestoweniger muss man sich klar vor Augen halten, dass die Waldbesuche der Öffentlichkeit zunehmen und zu bestimmten Situationen führen können, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können und schnell als „erworbenes Recht“ betrachtet werden..

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Zugang Der Öffentlichkeit:

Die Königlichen Jagdreviere haben sich vorsätzlich für eine konstruktives Konzept entschieden: eine pädagogische Betreuung mit Erklärung der wichtigsten Punkte der Verwaltung beider Territorien ist die Gegenleistung zu bestimmten Einschränkungen des öffentlichen Verkehrs im Wald.

Es wurden sechs diesbezügliche Maßnahmen ergriffen:

  • Markierung der zugelassenen Wege mit der IGN-Karte im Maßstab 1 zu 25.000 als Hilfe;
  • Abgrenzungen von Ruhezonen für das Wild und verstärkte Aufsicht während der Brunft der Hirsche;
  • Führungen für Schulklassen über das Centre régional d'Initiation à l'Environnement (CRIE), Fourneau Saint-Michel (Tel.: 084 345 973)
  • keine Jagdhandlungen (weder vereinzelte noch in Gruppen) an den Wochenenden und Feiertagen;
  • Betreuung der Besucher im Wald während der Zeit, in der man die Hirsche röhren hört;
  • Erschließung von Flächen und Bau von Hochsitzen für die Beobachtung der Tiere im Wald.

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Röhrende Hirsche, Saint-Michel Freyr:

Weil der Besucherstrom während der Zeit des Röhrens der Hirsche gewaltig ist, wurde eine spezielle Betreuung für all diejenigen, die dies wünschen, vorgesehen. Diese Iniative wurde gemeinam mit dem Centre Régional d'Initiation à l'Environnement (CRIE), Fourneau Saint-Michel, der Wildbewirtschaftungseinheit des Waldgebietes von Saint-Hubert (UGC-SH), mit den lokalen Verkehrsvereinen und den Besitzern von Waldgrundstücken ergriffen.

Die Ausflüge in Begleitung ins Gelände erfolgen nach einem Vortrag über die Problematik der Forstverwaltung sowie über die Biologie und Ökologie des Hirsches.

Beobachtung des Wildes

Beobachtungshochsitze, die speziell für die Waldbesucher an landschaftlich interessanten Stellen stehen, erlauben die Beobachtung der Hirsche und anderer Tiere im Wald unter guten Bedingungen in der Nähe der Ruhezonen.

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Weidmännischer abschnitt

Jährlich werden rund zwanzig Preisträger unter den Besten bei den Jagdprüfungen in der Wallonie und Flandern von der jeweils zuständigen Verwaltung zu einem weidmännischen Praktikum in den beiden betreffenden Waldhoheitsgebieten eingeladen. Sie werden vor allem zur Beteiligung an der Erfüllung des Hirschabschussplanes beider Königlichen Jagdreviere veranlasst. Zu diesem Zweck werden sie von den örtlichen Verwaltern beider Territorien, mit anderen Worten den Forstbeamten der Gehege von Nassogne und Saint-Hubert (St. Michel Freyr) sowie von Verviers (Hertogenwald) begleitet und betreut.

Was erwartet die Preisträger der Jagdprüfungen, die zum Jagen in den Kronjagdgebieten eingeladen werden? Das Programm ihres Praktikums umfasst sieben Punkte:

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1/ Teilnahme an einer Informationssitzung über die Verwaltung der Kronjagdgebiete, bei der die verschiedenen Aspekte der Verwaltung dieser Territorien auf forstwirtschaftlicher Ebene (Fortwirtschaft) und auf der Ebene der eigentlichen Wildbewirtschaftung vorgestellt werden:

  • Ablauf und Organisation der Jagdsaison ;
  • Empfehlungen und Hinweise zur Ausrüstung und Sicherheit;
  • Abschussregeln und -richtlinien;
  • Disziplin und Ethik der Jagd;
  • Nachsuchen mit dem Schweisshund und Ausweiden des erlegten Tieres;
  • Wildzählungen;
  • Sammeln und Vergleichen von Abwurfstangen;
  • Wildphotographie;
  • Bilanz der Jagdsaison;
  • Laufende Themen der wissenschaftlichen Forschung;

2/ Praktische Schießübungen auf dem Armeegelände von Marche-en-Famenne zum Erlernen der richtigen Handhabung und Anwendung des Materials sowie für die Durchführung diverser Schießprüfungen und gegebenenfalls letzte technische Einstellungen vor dem Jagdbeginn;

3/ Teilnahme an einer Feldbeobachtung während der Brunft zum Kennenlernen des Gebietes und für den direkten Kontakt mit den Forstbeamten, die für die Betreuung bei den Ausflügen oder an den Jagdtagen sorgen.

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4/ Programm mit einem Dutzend Pirschjagd- bzw. Ansitzjagdsitzungen Alle Ausflüge erfolgen unter Begleitung:

  • jeder Jungjäger wird von einem Forstbeamten den Tieren, die er (nicht) abschießen darf, zugeführt.
  • Diese abendlichen und/oder morgendlichen Ausflüge sind für jeden Teilnehmer eingeplant.
  • Das Ausprüfen von verletzten Tieren und das Ausweiden der erlegten Tiere sind Teil der Jagd.
  • Nach jeder Jagdsitzung wird ein Bericht in Form eines Formulars, das sowohl der Jäger als auch sein Begleiter auszufüllen haben, aufgestellt. Alle markanten Fakten und die Beobachtungen, die während des Ausfluges gemacht wurden, werden aufgezeichnet und von der Abteilung département für Natur und Forste sowie vom Labor für Wild und Jagd ausgewertet.

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5/ Eventuelle Beteiligung an Pirsch- und Hochsitztagen. Diese kollektiven Jagdtage sind für die angehenden Jäger ebenfalls eine Gelegenheit, sich mit den Anforderungen der Jagdethik vertraut zu machen:

  • Gewährleistung maximaler Sicherheit für die Teilnehmer;
  • Organisation der Suche nach verletztem Wild bei gleichzeitiger weitestgehender Senkung des Verletzungsrisikos;
  • Streben nach Disziplin und aktiver Effizienz, indem die Teilnehmer dazu aufgefordert werden, mit einem entsprechenden Formular sämtliche Beobachtungen, die sie im Laufe des Jagdtages gemacht haben, zu Papier zu bringen.

6/ Zugang zur Bilanz der Jagdsaison, die auf der Ebene des Jagdrates des betreffenden Gebiets (Wildbewirtschaftungseinheit des Waldgebietes von Saint-Hubert mit Zuständigkeit für das Gebiet von Saint-Michel Freyr, Jagdrat Hohes Venn-Eifel mit Zuständigkeit für den Hertogenwald) gezogen wird.

7/ Beteiligung an den Sitzungen von Wildzählungen durch Ansitzen und Abpirschen, die in den beiden Territorien im Frühling organisiert werden.


Das den angehenden Jägern gebotene Programm möchte verhältnismäßig komplett, abwechslungsreich und offen sein. Es soll beweisen, dass die Wildbewirtschaftung sich nicht auf Jagdabschuss beschränkt.

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